Manchmal sagen Zahlen mehr als tausend Worte! Mercedes-Benz sind nachfolgende Zahlen besonders wichtig, schauen wir doch also mal, ob diese Zahlen wirklich so wichtig sind: Lernen wir heute mal ein paar Fakten über die neue S-Klasse, die so vielleicht nicht in allen Berichten erwähnt worden sind.
Um bis zu 2 Meter verringert sich der Wendekreis mit Hinterachslenkung im Vergleich zu einem Modell ohne. Der maximale Lenkwinkel beträgt 10°. Doch wie funktioniert diese Hinterachslenkung eigentlich? Ein Elektromotor treibt über einen Riemen eine Spindelmutter an der Hinterachse an. Dadurch wird die Spindel axial verstellt. Abhängig von der Geschwindigkeit und vom Lenkradwinkel werden die Hinterräder in die gleiche Richtung oder in die entgegengesetzte Richtung wie die Vorderräder eingeschlagen (=gleich- oder gegensinnig). Vereinfacht dargestellt, ergeben sich mehr Agilität und ein kleinerer Wendekreis durch gegensinniges Lenken und mehr Stabilität durch gleichsinniges Lenken. In der S-Klasse kommt der volle Lenkwinkel von zehn Grad besonders bei Parkmanövern zum Einsatz. Die Umgebungsdaten der Fahrzeugsensoren (Radar, Kamera, Ultraschall) werden für große Lenkwinkel genutzt, um den maximalen Winkel an die jeweilige Situation anzupassen. Bei mehr als 60 km/h wird von gegen- auf gleichsinniges Lenken umgestellt. Die verschiedenen Fahrprogramme setzen auf unterschiedliche Lenkstrategien. Im Zentral-Display werden im Fahrprogramm-Menü der jeweilige Winkel an der Hinterachse und die Trajektorien eingeblendet. Die Hinterachslenkung 10° hat einen speziellen Schneeketten-Modus. Aktiviert ihn der Fahrer, wird der Lenkwinkel an der Hinterachse reduziert und das Lenkverhalten an die speziellen Bedingungen auf Schnee angepasst.
27 Sprachen unterstützt „Hey Mercedes“ mit Natural Language Understanding (NLU). Ob sie wohl auch klingonisch kann? Das wäre doch mal nerdig, oder?
31 Lautsprecher und acht Körperschallwandler umfasst das Burmester® High-End 4D-Surround-Soundsystem – das muss sich brachial anhören, ein Konzertsaal auf Rädern.
Zum bequemen Sitzen verhelfen im Beifahrersitz bis zu 19 Motoren (8 für die Verstellung, 4 für Massage und 5 für die Lüftung, einer für die Lordosenstütze und einer bewegt den Monitor auf der Rückseite). Hat sich eigentlich jemals mal die Mühe gemacht und das Gesamt-Drehmoment aller verbauten Motoren in einem Fahrzeug zu summieren?
In der neuen S-Klasse gibt es 10 verschiedene Massageprogramme. Damit schlägt die S-Klasse das Massage-Studio wo ich ab und zu hingehe – auch wenn die Masseure natürlich kräftiger massieren, bin ich ein großer Freund der Massage-Funktion im Fahrzeug. Genauso übrigens wie Sitzheizung, Lenkrradheizung und Armlehnen-Heizung. Man, was bin ich für ein Warmduscher.
Die Anzeigefläche des Augmented-Reality-Head-up-Displays entspricht einem Monitor mit einer Diagonalen von 77 Zoll. Nun übertreibt er aber, oder? Nein! Ihr müsst euch ja vorstellen, dass das Sichtfeld quasi über der Motorhaube schwebt. Dementsprechend passt das mit der Angabe schon.
Mit einem cw-Wert ab 0,22 gehört die S-Klasse zu den strömungsgünstigsten Fahrzeugen überhaupt. 0,22 – das kann sich wirklich sehen lassen.
Die Ellenbogenfreiheit konnte für den Fahrer um 38 Millimeter und für die Fondpassagiere um bis zu 23 Millimeter im Vergleich zum Vorgänger vergrößert werden. Im Fond stieg die Kopffreiheit um bis zu 16 Millimeter. Manchmal kommt es auch auf ein paar Zentimenter mehr an…
Über 2,6 Millionen Pixel beträgt die Auflösung von DIGITAL LIGHT pro Fahrzeug. Unfassbar oder? Wenn ich da an meine ersten Monitor zurückdenke, aber es geht noch weiter.
Die Rechenleistung von MBUX (Mercedes-Benz User Experience) stieg um 50 Prozent gegenüber dem System des Vorgängers. So ein Auto kann mehr als manche Spielekonsole oder Gaming-Rechner.
Um bis zu 8 Zentimeter kann die Karosserie bei einem drohenden Seitenaufprall durch das E-ACTIVE BODY CONTROL Fahrwerk innerhalb weniger Zehntelsekunden angehoben werden. Das ist eine neue Funktion von PRE-SAFE® Impuls Seite. Die Funktion kenne ich schon vom Audi A8, durfte das da mal erleben und ist echt beeindruckend. Wenn gleich hier natürlich auch die schwächeren Verkehrsteilnehmer im Nachteil sind, denn die knallen bei einem Seitenaufprall auf ein härteres Bauteil der S-Klasse. S-Klasse Besitzer First ist hier wohl die Devise.
17 Schrittverstellmotoren regeln bei der Thermotronic Temperatur und Luftverteilung. Die 4-Zonen-Klimatisierung Thermotronic Fond hat sogar 20 Schrittverstellmotoren. Diese elektrischen Motoren betätigen die Luftklappen. Über 60 Motoren sind wohl im Fahrzeug mindestens verbaut, vermutlich untertreibe ich damit maßlos.
Alle 1,6 Zentimeter sitzt bei der Aktiven Ambientebeleuchtung eine LED in einem Lichtleiter. Insgesamt sind es rund 250 Stück. Wer mag keine Lichterketten?
Das neue OLED Zentral-Display hat die Abmessungen 239,06 mm x 218,8 mm und bietet eine aktive Bildschirmdiagonale von 12,8 Zoll. Die Bildschirmfläche ist 64 Prozent größer als im Vorgänger. Das Fahrer-Display hat die Abmessungen 291,6 mm x 109,4 mm und eine Diagonale von 12,3 Zoll.
Rund 16 Liter Volumen hat die Röhrenstruktur des neuartigen Fondairbags, das Gesamt-Volumen des aufgespannten Bags umfasst bis zu 70 Liter.
1.000-mal pro Sekunde analysieren die Steuergeräte der E-ACTIVE BODY CONTROL die Fahrsituation und passen das Fahrwerk an. Überlegt euch das mal! 1000 mal pro Sekunde!
In der S-Klasse kommen Bauteile mit einem Gesamtgewicht von über 98 kg aus ressourcenschonenden Materialien zum Einsatz. Weitere knapp 40 kg stammen aus nachwachsenden Rohstoffen.
223 lautet die interne Bezeichnung der neuen Baureihe, das Kofferraumvolumen beträgt 550 Liter.
Das neue Werkzeug für die Mikroperforation der Sitze arbeitet mit 16.000 Nadeln, da wäre aber nun jeder Fakir neidisch, oder?
Von der letzten Generation der S-Klasse ging mehr als ein Drittel aller Limousinen nach China. Dort sind die Kunden der S-Klasse mit einem Durchschnittsalter von rund 40 Jahren am jüngsten. Die S-Klasse Limousine wird weltweit überwiegend mit langem Radstand verkauft:
Etwa 9 von 10 Kunden entscheiden sich für die Langversion der S-Klasse Limousine.
Doch was ist denn nun so alles neu bei der S-Klasse?
In der neuen S-Klasse geht die zweite Generation von MBUX an den Start. Bis zu fünf Bildschirme, zum Teil mit OLED-Technologie, sind an Bord. Die Abkürzung steht für Organic Light Emitting Diode. Im Gegensatz zur LCD-Technologie besteht ein OLED-Display aus mehreren organischen Schichten, die auf einem Kunststoff-Substrat aufgebracht sind. Das OLED-Display sitzt in der S-Klasse hinter einer Scheibe und bietet in Kombination mit den dahinterliegenden Aktuatoren und Kraftsensoren ein ganzheitliches Anzeige- und Bedienerlebnis. OLED-Panels emittieren bei angelegter Spannung Licht und sind anders als LCD nicht auf eine externe Hintergrundbeleuchtung angewiesen. Strom wird nur dort verbraucht, wo auch Pixel leuchten. Das sorgt unter anderem für einen besseren Schwarzwert und noch stärkere Kontraste. Bei typischen Videosequenz-Darstellungen zeigt die OLED-Technologie einen um bis zu 30 Prozent geringeren Energieverbrauch als die LCD-Technologie.
Das neue 3D-Fahrer-Display ermöglicht auf Knopfdruck erstmals eine räumliche Szenenwahrnehmung mit echter Tiefenwirkung durch Eye-Tracking.
Mithilfe von Kameras in der Dachbedieneinheit und lernenden Algorithmen erkennt der MBUX Interieur-Assistent zahlreiche unterschiedliche Bedienwünsche. Dabei interpretiert er Kopfrichtung, Handbewegungen und Körpersprache und reagiert mit entsprechenden Fahrzeugfunktionen. Wenn der Fahrer beispielsweise über die Schulter nach hinten in Richtung Heckscheibe blickt, öffnet der MBUX Interieur-Assistent das Sonnenrollo vor der Heckscheibe automatisch.
Die Aktive Ambientebeleuchtung mit rund 250 LED ist in die Fahrassistenzsysteme eingebunden und kann deren Warnungen optisch unterstützen. Darüber hinaus ist eine Rückmeldung bei der Bedienung der Klimatisierung oder des Sprachassistenten „Hey Mercedes“ möglich.
Die neueste Generation des serienmäßigen Fahrassistenz-Pakets enthält neue und zahlreiche weiterentwickelte Funktionen. Ein Beispiel ist die intelligente Anpassung an Tempolimits. Die neue Assistenzanzeige im Fahrer-Display stellt die Funktionsweise der Fahrassistenzsysteme verständlich und transparent in einer Vollbild-Ansicht dar.
Der Fondairbag (Sonderausstattung für die S-Klasse mit langem Radstand) kann bei schweren Frontalkollisionen die Belastungswerte auf Kopf und Nacken für die angeschnallten Insassen auf den äußeren Rücksitzplätzen deutlich reduzieren. Der Frontalairbag für den Rücksitz entfaltet sich aufgrund seiner neuartigen Bauart mit einer röhrenartigen Struktur besonders schonend.
Dank der optionalen Hinterachslenkung soll sich die S-Klasse in der Stadt so handlich anfühlen wie ein Kompaktwagen. Der Lenkwinkel an der Hinterachse beträgt bis zu zehn Grad. Der Wendekreis der S-Klasse verringert sich mit Hinterachslenkung um bis zu zwei Meter.
Über 50 Elektronik-Komponenten der neuen S-Klasse können over-the-air (OTA) mit neuer Software aktualisiert werden. Darunter sind das komplette MBUX Infotainmentsystem, das Fahrer-Display, die Fahrassistenzsysteme sowie die Lichtsysteme MULTIBEAM LED und DIGITAL LIGHT. Durch diese Technologie spart der Kunde Zeit, da er nicht extra in die Werkstatt fahren muss. Des Weiteren bleibt sein Fahrzeug während der gesamten Lebensdauer auf dem neuesten Stand und ist gerüstet für neue Features. Voraussetzung für OTA-Updates ist immer die explizite Zustimmung des Nutzers.
Voraussichtlich ab dem zweiten Halbjahr 2021 wird die S-Klasse mit dem neuen optionalen DRIVE PILOT bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland hochautomatisiert fahren können. Das soll den Fahrer entlasten und ermöglicht ihm Nebentätigkeiten wie im Internet surfen oder im In-Car-Office E-Mails bearbeiten und schenkt dem Fahrer dadurch Zeit, sofern dieses bis dato auch erlaubt ist.
Die optionale Scheinwerfertechnologie DIGITAL LIGHT ermöglicht ganz neue Funktionen, etwa die Projektion von Hilfsmarkierungen oder Warnsymbolen auf die Fahrbahn. DIGITAL LIGHT besitzt in jedem Scheinwerfer ein Lichtmodul mit drei extrem lichtstarken LED, deren Licht mit Hilfe von 1,3 Millionen Mikrospiegeln gebrochen und gerichtet wird. Pro Fahrzeug beträgt die Auflösung also über 2,6 Millionen Pixel.
Gemerkt: Das war das Wichtigste in Kürze vom Hersteller! Kein Witz! Das wollte euch der Hersteller gerne zu dem neuen Mercedes-Benz mitteilen!
Mir persönlich fehlten noch nachfolgende Zahlen, aber vielleicht bin ich da auch allein?
Die neue S-Klasse mit kurzem Radstand ist 5,18 Meter lang, inkl. Außenspiegel 2,11 Meter breit und 1,50 Meter hoch. Der Radstand beträgt 3,11 Meter. Mit langem Radstand ist die S-Klasse 5,29 Meter lang, da der Radstand 3,22 Meter misst. Das Kofferraumvolumen liegt jeweils bei 550 Liter.
Unter die Motorhaube kommt eine Leistungsrange zwischen 210 und 320 kW – sprich 286-435 PS. Geschaltet wird stets über eine 9G-Tronic. Das maximale Drehmoment liegt je nach Motorisierung zwischen 500 und 700 Nm und im schnellsten Fall geht es innerhalb von 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ist obligatorisch. Unter die Haube kommen 3.0 Liter 6-Zylinder Benziner und Selbstzünder zum Einsatz. Die Benziner bekommen noch einen kleinen Elektro-Boost spendiert und es wird noch was folgen: Ein V8-Motor mit integriertem Starter-Generator und 48-Volt-Bordnetz wird bald verfügbar sein. 2021 soll ein Plug-in-Hybrid mit einer rein elektrischen Reichweite von rund 100 Kilometern folgen.
In den Radkästen drehen sich 18-21″ Felgen, die eingelassenen Türgriffe sind optional.
Der Preis, der wird hoch sein, optional geht es noch weiter nach oben und ich stelle mir die Frage ob das S in der Bezeichnung S-Klasse inzwischen für Spielekonsole auf Rädern steht? Ohne Zweifel, die S-Klasse wird auch weiterhin der Mercedes sein, das Fahrzeug mit viel Platz im Fond und das Fahrzeug bei dem man sich fragt ob man lieber selber fährt oder gefahren wird, aber ist die S-Klasse noch so ein Statement wie sie selber mal war? Oder ist sie die fahrende Demonstration von Möglichkeiten, die gemäß der Top-Down-Strategie früher oder später auch in andere Fahrzeugklassen kommen? Bin ich eigentlich der einzige, der das Heckleuchten-Design nicht mag? Fragen über Fragen! Habt ihr Antworten?