Jan hat sich vom Continental Experten Lionel Pöffel erklären lassen, wie eine Trommelbremse funktioniert. In diesem Video erfahren wir also endlich was sich hinter der Trommelbremse versteckt, welche Komponenten dort verbaut sind. Wir erfahren auch die Vorteile einer Trommelbremse im Vergleich zur Scheibenbremse, man spricht aber auch über die Nachteile.

Vorteile einer Trommelbremse

Hier noch mal kurz zusammengefasst: Die Trommelbremse ist geschützt gegen Umwelteinflüsse oder Steinschläge, die Trommelbremse ist auch günstiger in der Herstellung, die Feststellbremse (Handbremse) kann hier leichter integriert werden und die Standzeit der Bremsbeläge ist größer als bei Scheibenbremsen.

Nachteile einer Trommelbremse

Die Nachteile sind in Sachen Bremsperformance zu finden und ich kritisiere, dass man nicht von außen sehen kann, wenn die Bremsbeläge an der Verschleißgrenze sind. Trommelbremsen neigen auch eher zum sogenannten “Fading”, verfügen über eine schlechtere Wärmeableitung und die Wartung und der Belagwechsel ist aufwändiger als bei Scheibenbremsen.

Wie gesagt: Man weiß auch nicht wann man die Trommelbremse erneuern muss, da man keinen Einblick hat. Das sieht man selbst als “Laie” an einer Scheibenbremsanlage, also an einer Bremsanlage mit Scheibenbremse sofort. Trommelbremsen werden heute noch bei vielen Fahrzeugen an der Hinterachse eingesetzt, vor allem bei kleineren Fahrzeugen mit wenig Gewicht und wenig Leistung. Da machen Trommelbremsen auch heute noch Sinn. Kein Witz: Früher wurde auch an der Vorderachse getrommelt, selbst der legendäre Mercedes-Benz 300SL hatte an der Vorderachse noch Trommelbremsen verbaut, das war allerdings nicht das gelbe vom Ei. Seit vielen Jahren verbaut man an der Vorderachse Scheibenbremsen, aber die Entwicklung in Sachen Bremstrommel geht trotzdem noch weiter und wer weiß? Eventuell gibt es mit der Elektromobilität und der Rekuperationstechnik ja noch ein großes Comeback der Bremstrommel?

Wann sollte man die Bremsbeläge bei einer Trommelbremse erneuern? 

Bremstrommel, Bremsbacken, Bremsbeläge, Bremszylinder, Feder, Ankerplatte… alles Begriffe aus der Trommelbremse. Neue Bremsbeläge sind in der Regel zwischen 4 und 5 mm dick, die Mindeststärke bei aufgenietetem Bremsbelägen liegt bei 2,5 mm, bei aufgepressten Bremsbelägen ist bei 1 mm Schluss mit lustig. Viele Trommelbremsen verfügen an der Innenseite über ein “Schauloch”. Hand aufs Herz: Wer da etwas erkennt, der kann auch in die Zukunft blicken.

Deswegen bei der Prüfung der Trommelbremse: Trommel abnehmen. Dazu bockt man den Wagen hoch, löst die Handbremse, entfernt die Bremstrommel (meistens nur durch eine Sicherungsschraube gesichert da ansonsten über die Radbolzen befestigt) und schaut euch die Bremsbeläge an. Man kann diese übrigens auch nachstellen, aber das solltet ihr lieber einen Profi überlassen, denn in Sachen Bremsanlage sollte man keine Experimente machen.