Volvo V60 D3 R-Design AWD Fahrbericht! Man was habe ich mich gefreut. Endlich mal wieder nach Österreich, in den Schnee! Das letzte Mal ging das für mich nicht ganz so gut aus, denn ich hatte einen, nennen wir es mal, Ski-Unfall. Vier Monate hat es damals gedauert bis ich wieder normal gehen konnte. Also lasse ich das mal lieber mit den Brettern und setze mich hinter das Lenkrad, das kann ich scheinbar besser.

Im Umland von Salzburg war ich also unterwegs und zugegeben war ich schon etwas traurig, denn ich wollte den CrossCountry haben, also die etwas höhergelegte Version vom Volvo V60. Bekommen habe ich aber etwas, was sowieso viel besser zu mir passt. Den Volvo V60 im R-Design. Sportlich gezeichnete Frontverkleidung, schwarze Außenspiegelgehäuse, andere Heckstoßstange, zwei Endrohre, das geht schon klar mit der Optik.

Beim Blick unter die Motorhaube kam dann die nächste Enttäuschung. Volvo gab mir den D3. Übersetzt bedeutet das, dass ein 2.0 Liter Turbo-Diesel unter der Haube werkelt. 150 Pferdchen stehen hier zur Verfügung. Puh, was soll ich sagen? Ich bin ja normalerweise immer der, der nach mehr Leistung schreit. Aber es sollte anders kommen. Mir reicht sogar der Volvo V60 D3 R-Design AWD!

2019 Volvo V60 D3 R-Design AWD Fahrbericht:

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Volvo V60 D3 R-Design AWD Fakten

Jan von Ausfahrt.TV lässt sie bekanntlich nun weg, bei mir bekommt ihr sie noch: Die Fakten, Fakten, Fakten! Der neue Volvo V60 im R-Design ist 4,76 Meter lang, inkl. Außenspiegel – und meiner Meinung nach ist nur dieser Wert relevant – 2,04 Meter breit. Das Fahrzeug ist 1,43 flach und verfügt über einen Radstand von 2,87 Meter. Das Kofferraumvolumen beträgt 529 Liter, die maximale Zuladung beim D3 liegt bei 426 kg. Maximal bringt dieses Fahrzeug also 2,33 Tonnen auf die Waage.

Von 0 auf 100 km/h beschleunigt man im besten Fall innerhalb von 9,6 Sekunden. Geschaltet wird über eine 8-Gang Automatik. Die Kraft geht beim D3 R-Design AWD wie der Name es schon verrät über alle vier Räder auf die Straße bzw. auf den Untergrund, denn auf Schnee war ich auch unterwegs. Das funktionierte erstaunlich gut. Der D3 verfügt über einen 60 Liter Tank, damit könnte man rein theoretisch über 1000 km weit kommen, denn laut NEFZ genehmigt sich das Fahrzeug 5,0 Liter, laut WLTP 6,0 Liter und laut Jens 7,4 Liter, aber ich hab auch einen schweren Gasfuß.

Nein, Spaß beseite, ich habe den Volvo V60 D3 R-Design AWD heute echt gequält. Berg rauf, Berg runter, Passstraße, Serpentinen – hach – das war toll – nochmal. Da finde ich 7,4 auf 100 – übrigens abgelesen im Bordcomputer – einen wirklich guten Wert. Die Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h durfte ich nicht fahren, maximal waren Tempo 130 km/h drin und ihr kennt mich, ich fahre nie zu schnell… im Ausland.

Den Diesel vom Volvo V60 D3 R-Design AWD hört man raus, der nagelt klar und deutlich, aber nicht schlimm, wirklich nicht. Ansonsten ist es im Volvo V60 angenehm leise, es sei denn ihr dreht die Anlage und die optionale harman/kardon Anlage auf. Die klingt schon ganz gut. Das Infotainmentsystem, welches ich persönlich ziemlich kompliziert finde für Umsteiger, also da braucht man bestimmt 1-2 Tage um sich vernünftig mit auszukennen, spielt die komplette Klaviatur der Vernetzungsmöglichkeiten inkl. Apple CarPlay und Android Auto. Bluetooth geht auch und selbst CDs kann man im Volvo V60 noch abspielen.

Die R-Design Leder Sitze haben mir gut gefallen, noch besser die dreistufige Sitzheizung und die Lenkradheizung. Für mich ein Pflichtkauf. Optional würde das Head-Up Display bestellen und das große Panorama-Glasdach, das macht den Innenraum schön hell.

Ansonsten kann ich bestätigen, dass das Sport-Fahrwerk sehr gut abgestimmt ist. Im Vergleich zum normalen V60 ist die R-Design Version 15 mm tiefer. Dank einem maximalen Drehmoment von 350 Nm welches zwischen 1.500 und 2.500 Umdrehungen in der Minute anliegt, kann man selbst Passstraßen gut meistern und die elektrische Servolenkung lässt einen präzise in die nächste Kurve einlenken. Antriebskräfte spürt man hier nicht, die Lenkung ist direkt übersetzt und leichtgängig.Die Bremsen, vorne und hinten sind innenbelüftete Scheibenbremsen hinter den 18″ Rädern verbaut, lassen sich fein dosieren und haben einen angenehmen Druckpunkt.

Wem gehört eigentlich Volvo?

Während ich so über die Straßen fahre habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Wisst ihr eigentlich zu wem Volvo gehört? Die Geschichte ist eigentlich gar nicht so kompliziert. 1929 in Schweden gegründet wurde die Autosparte von Volvo im Jahr 1999 an Ford verkauft. Ford wiederrum verkaufte Volvo dann im Jahre 2010 an Geely. Das ist ein chinesischer Hersteller, dennoch bleibt Volvo auch schwedisch, denn da sitzt die Entwicklung und wir dürfen darüber vermutlich dankbar sein, dass die Chinesen hier nicht so viel Einfluss haben, denn alles was man im Fahrzeug anfassen muss fühlt sich sehr gut an. Da klappert und scheppert nix.

Der Wendekreis beträgt 11,3 Meter, ich empfehle die 360° Kamera möchte aber meinen Unmut darüber teilen, dass die Rückfahrkamera schnell verschmutzt. Platz gibt es vorne und hinten mehr als genügend, durch den Mitteltunnel sehe ich hinten zwei Personen richtig bequem sitzen. Optional gibt es für die hinteren Passagiere auch eine Sitzheizung und eine 230 Volt Steckdose.

Volvo V60 D3 R-Design AWD Familien-Test

Kommen wir ganz kurz zum Familien-Test: Isofix gibt es hinten links und rechts, drei Kindersitze passen sowieso nicht hinein. Dafür gibt es einen Einklemmschutz und optional eine elektrische Kindersicherung für die hinteren beiden Türen. Wie üblich bei Volvo gibt es eine ganze Menge Assistenzsysteme. Gefallen hat mir die Schilder-Erkennung, der adaptive Tempomat und das Head-up Display. Im Euro NCAP Crashtest hat der V60 übrigens volle 5 Sterne bekommen.

Ich hatte euch versprochen, dass ich ja auch noch ein paar Worte über den Cross Country verliere. Das machen wir nun. Denn jetzt reden wir über Preise. Der V60 startet ab 37.500 Euro. Für das R-Design Modell werden mindestens 44.950 Euro fällig und der teuerste V60 startet ab 52.350 Euro. Das ist dann der Cross Country. Der verfügt über eine Bergabfahrhilfe, über eine Bodenfreiheit von 210 mm durch das veränderte Cross Country Fahrwerk und über Radhausverbreiterungen in Schwarz. Dazu gibt es noch den Cross Country Kühlergrill und optional ist und bleibt das Zauberwort.

Machen wir es kurz: Der Volvo V60 D3 R-Design AWD verfügt über ein ansprechendes Design, über eine gute Verarbeitung und über eine gute Sicherheit. Das Fahrverhalten ist vorbildlich, das gilt auch für den Verbrauch, denn ich denke mit dem 150 PS Diesel kann man mit 6-7 Liter unterwegs sein. Die Fahreigenschaften sind tadellos. Kritisieren könnte ich das hohe Preisniveau oder aber das etwas umständliche Bedienkonzept vom Infotainmentsystem. Das Mitbewerberfeld ist gut besetzt, der Volvo V60 muss den Vergleich definitiv nicht scheuen.