Die New York Auto Show: Bei vielen nicht auf dem Zettel, was Auto-Messen anbelangt – vor allem aus Sicht der deutschen Hersteller. Gerade amerikanische und die in den USA stark vertretenen asiatischen Hersteller setzten aber stark auf die Ausstellung in der Ostküsten-Metropole. Nachdem wir in Teil 1 die Highlights der deutschen Hersteller zeigten, kommt nun die internationale Feinkost.

Dodge zeigt Power pur

Fangen wir mit einem echten Kaliber an: Dem Dodge Ram. Er ist der Pick-Up schlechthin und auf den „Contry Roads“ der USA ein gern gesehener Gast. Der ausladende Pick-Up ist seit Jahr und Tag der Renner in seiner Klasse. Um das Modell weiterhin attraktiv zu halten, zeigen die Amerikaner nun eine Variante mit Custom-Exterieur und Innenraum-Highlights. Das Modell hört auf den Namen Ram 1500 Sublime Sport und kommt zunächst ausschließlich in grellen Farben und mit 22-Zoll-Felgen (je nach Antrieb). Preislich beginnt die Reise bei etwa 46.000 US-Dollar. Als Einstieg bekommt man einen V6 mit 305 PS, während für echte Fans wohl nur der V8 mit 395 heiseren Pferdchen in Frage kommt.

Um den “Qual an den Socken” zu minimieren, kommt der Challenger Demon mit Drag-Reifen

Geradezu dämonisch wird es mit dem Dodge Challenger SRT Demon – und der Name ist Programm. 840 PS warten nur darauf, den nicht gerade kleinen Amerikaner in 2,3 Sekunden von null auf 96 km/h (60 Meilen) zu katapultieren. Mit verantwortlich dafür sind unter anderem spezielle Drag-Reifen an der angetriebenen Hinterachse. In Verbindung mit dem unbändigen 6,2 Liter V8 mit seinen 770 Nm soll der Demon in unter zehn Sekunden die viertel Meile entlang schießen.

Die New York Auto Show im Zeichen der Power

Und es geht weiter mit den PS-Boliden: Der Chevrolet Camaro ZL 1 steht ebenfalls auf der New York Auto Show. Mit seinem ausladenden Heckspoiler und dem großen Kühlergrill sieht man ihm direkt an, dass er nicht zu Scherzen aufgelegt ist. Seine 650 Kompressor-PS, die aus der Corvette Z06 bekannt sind und das Fahrwerk mit Multimac-Dämpfern an der Vorderachse sollen ihm zum herausragenden Fahreigenschaften verhelfen. Das lässt sich auch der Corvette Grand Sport attestieren, obwohl sie mit weniger Leistung auskommen muss. Mit 466 PS ungleich schwächer, kann man dennoch kaum von untermotorisiert sprechen. Ihr 6,3 Liter V8 soll sie in 4,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen lassen, während die Höchstgeschwindigkeit bei 290 km/h liegt. Doch ihr Talent liegt nicht auf starken Spitzenwerten, sondern auf ausgewogenen Track-Leistungen. So soll sie auf dem Niveau des Porsche 911 GT3 fahren.

Das Facelift bezieht sich äußerlich vor allem auf das Gesicht des Pony-Cars

Bei Ford sieht man auf der New York Auto Show zwei Facelifts. Zum einen den Ford F150, der mit einem 3.0 Liter Diesel-Sechszylinder präsentiert wird – eine Premiere in der Baureihe. Diese Motorisierung soll für niedrige Verbräuche sorgen. Stichelnde Kommentare zum Thema USA und Diesel verkneifen wir uns an dieser Stelle. Schauen wir lieben zum Ford Mustang Facelift herüber, das andere Highlight der Amerikaner. Mit seiner veränderten Front stößt das Pony-Car nicht nur auf Zuspruch. Treu bleibt  sich hingegen die Heckpartie. Unter der Haube hat sich dafür ebenfalls etwas getan: Der in Deutschland nicht erhältliche V6 wird auch vom US-Markt genommen. Dafür wurde V8 ordentlich aufpoliert. Innen soll der Mustang nun mit besseren Materialien im Interieur und digitalen Instrumenten gefallen.

Nissan zeigt den GT-R als Track-Edition

Sportlich geht es auch Nissan an und zeigt die Nissan GT-R Track-Edition. Sie ist zwischen dem GT-R und GT-R Nismo positioniert und schickt ihre Power von 573 PS weiterhin an alle Viere. Der Einsatz von Carbon-Teilen soll dabei das Gewicht reduzieren, während der Preis auf rund 120.000 Euro anwächst. Günstiger ist der Nissan Qashqai for Dogs. Dieser bietet eine spezielle Innenausstattung für Vierbeiner, wie etwa einen doppelten Ladeboden mit ausziehbarer Rampe und vielem mehr.

Der neue Honda Civic Type R setzt auf martialische Sportlichkeit

Unter einem sportlichen Stern steht auch der Auftritt von Honda auf der New York Auto Show. Gezeigt wird unter anderem der Honda Civic Type-R, was immer noch verwundert, da der aktuelle Type R noch nicht allzu lange am Markt ist. Das neue Modell kommt mit einem VTEC-Turbo Vierzylinder mit 320 PS und 400 Nm und legt auf den Vorgänger eine kleine Schippe drauf. Amüsantes Detail: Die drei mittigen Endrohre erinnern an Boliden aus Maranello. Sportlich wird es auch mit dem in Europa derzeit nicht angebotenen Honda Accord-Nachfolger, der in den USA als Acura TLX firmiert ist. Sein neues, präziseres Design gefällt auf Anhieb. Angetrieben wird das Mittelklasse-Modell von einem 2,4 Liter Vierzylinder oder einem V6 als Top-Version, der zudem über Allradantrieb verfügen soll. Auf der umweltfreundlichen Seite steht der Honda Clarity. Der Japaner soll in drei Varianten erhältlich sein: als reiner Stromer, als Hybrid oder mit Brennstoffzellen-Antrieb. Außerdem auf der New York Auto Show zu sehen: Der neue Honda Camry. Das in Deutschland weitestgehend unbekannte Modell ist in den USA ein Bestseller und stellt eine Limousine dar, die das Format eines Skoda Superb aufweist, aber – vor allem preislich – unterhalb der oberen Mittelklasse angesiedelt ist.

England setzt auf Downsizing

Als letzten Japaner im Bunde wollen wir kurz auf den Lexus LS-F Sport eingehen. Die Limousine nutzt die verlängerte GA-L Plattform und soll so eine hohe Verwindungssteifigkeit und damit einhergehend ein gutes Handling bieten. Als Antrieb dient ein 5.0 Liter V8 mit 327 kW, der für eine Beschleunigung auf 100 km/h in 6,1 Sekunden gut sein soll. Äußerlich gibt sich die Limousine als typischer Lexus zu erkennen und fällt mit Scheinwerfern in S-Form auf.

Der Jaguar F-Type wird zukünftig auch von einem Vierzylinder-Turbo befeuert

 

Auch die Briten zeigen sich auf der New York Auto Show. Mini präsentiert den Mini John Cooper Works Countryman mit Allradantrieb und einer bissigen Brembo-Bremsanlage. Der quirlige SUV soll in 6,5 Sekunden auf 100 beschleunigen. Neben ihm zeigt Jaguar eine weitere Ausbaustufe des F-Type. Ausgebaut wird aber nicht nach oben, sondern nach unten: Unter der langen Haube werkelt nun auch ein Vierzylinder – kein verspäteter April-Scherz. Das Aggregat hat 2.0 Liter Hubraum und generiert 300 PS sowie 400 Nm. Bei einem Sprintvermögen von 5,4 Sekunden auf 100 km/h kann man wohl kaum von müden Fahrleistungen sprechen.