Die NAIAS 2014 schließt in ein paar Tagen die Pforten. Die meisten Messe-Highlights habe ich hier ja schon niedergeschrieben. Unser Messe-Partner ZF präsentierte sich selbst auch in Detroit auf einem ansprechenden Stand. Dort konnte man sich z.B. das neue Pkw-Automatgetriebe mit 9-Gängen ansehen welches für Fahrzeuge mit quer eingebautem Motor entwickelt wurde. Egal ob Front- oder Allradantrieb, dieses Getriebe ist dafür gerüstet. Damit betritt ZF übrigens Neuland. Weltweit ist ZF nämlich der erste Getriebehersteller, der ein Automatikgetriebe mit neun Gängen entwickelt hat. Im Vergleich zu 6-Gang-Automatgetrieben ermöglicht das neue 9-Gang-Getriebe von ZF bessere Fahrleistungen bei gleichzeitigen Kraftstoffreduzierungen. Auf der NAIAS konnte man sich das Getriebe auch mal im Schnittmodell ansehen, das funktioniert auf der Webseite von ZF aber auch ganz gut.

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Weitere Highlights von ZF: Das 8-Gang-Automatgetriebe, welches nicht vom 9-Gang Getriebe abgelöst wurde, das Thema Elektrifizierung und die Gewichtsersparnis bei bestehenden Bauteilen. Machen wir uns nichts vor, die Fahrzeuge müssen haltbarer und gleichzeitig leichter werden. Die Automobilhersteller rühmen sich in den letzten zwei Jahren mit den Gewichtsreduzierungen der Fahrzeuge. Zulieferer wie ZF erweisen den Automobil-Herstellern einen Bärendienst, denn ZF verfolgt natürlich das gleiche Ziel. Die Gewichtsoptimierung durchläuft alle Prozesse und Teilgruppen.

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Da werden z.B. Pedale aus Kunststoff hergestellt, der Einsatz von alternativen Werkstoffen wie z.B GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) im Bereich der Fahrwerkstechnologie wird erprobt bzw. bereits schon gefertigt. Der Intelligente Leichtbau steht also auch bei ZF als Ziel – denn weniger Gewicht = reduzierter Verbrauch und geringere CO2-Emissionen.

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Ihr wollt greifbare Werte? Nun, ein GFK Federbein wiegt z.B. nur die Hälfte anstatt einem herkömmlichen McPherson Federbein mit einer Stahlfeder. ZF sieht den Einsatz bei Fahrzeugen mit einem Gewicht unter einer Tonne. Derzeitig arbeitet ZF an einer Umsetzung für größere und somit schwerere Fahrzeuge und auch noch an einer kompletten Hinterachse für Fahrzeuge, ebenfalls hergestellt aus GFK!

Was treibt uns in der Zukunft an? Unter der Motorhaube ggf. ein Elektromotor? Das Fahrzeug gelenkt durch eine wartungsfreie Elektrolenkung welche das herkömmliche hydraulische System ersetzt? Die ZF Servolectric kommt heute schon bei zahlreichen Fahrzeugen zum Einsatz und begeistert bessere Fahreigenschaften und einem reduzierten Verbrauch. Wie das funktioniert? Das liegt auf der Hand: Während die hydraulische Servolenkung ständig Energie verbraucht, verbraucht die elektronisch geregelte Lenkung im Geradeauslauf kaum Energie. Nur wenn tatsächlich gelenkt wird, wird hier Energie umgewandelt. Somit verbraucht die Servolectric bis zu 85% weniger Energie als die herkömmlichen hydraulischen Lösungen und darüber hinaus sind diese Servo-Lösungen dann auch noch Wartungsfrei.

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Jeder lobt was im Rennsport erprobt. Im Motorsport gelten nicht nur andere Gesetze, die Bauteile und Baugruppen werden auch extrem gefordert. Im Rennsport spielt ZF in fast allen wichtigen Rennserien eine “tragende” Rolle: Formel 1, WRC, WTCC, 24h LeMans/WEC, Porsche Carrera Cup, Porsche Supercup, Rallye Dakar, Super GT, Grand AM, Formula Nippon, Formel 3 Euroserie, ATS Formel 3 Cup, Formel BMW Talent Cup und bei der DTM setzen alle Teams die ZF Carbon-Kupplung ein.

In der Formel 1 gibt es z.B. eine spezielle Carbon-Kupplung. Diese besteht aus 4 Scheiben mit einem Durchmesser von 97 mm. Drehmomente von bis zu 900 Nm kann diese 860 Gramm schwere Kupplung übertragen. Das Gehäuse besteht aus feinstem Titan, für den stehenden Start gibt es extra Carbon-Reibmaterial und die Legierung des Gehäuse erfüllt die Norm aus dem Bereich der Luftfahrt. Da die Betriebstemperatur bei der Formel 1 (z.B. beim Start bis zu 400°C) “etwas höher” sind, bekommt die Carbon-Kupplung eine spezielle Membranfeder.

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Bei der DTM setzen alle Rennteams die ZF Carbonkupplung ein. Dieses ist ein DTM Einheitsbauteil und diese Rennsport-Kupplung basiert auf das RCS – dem Racing Clutch System. Die 4 Scheiben haben einen Durchmesser von 140mm. Genau wie die Formel 1 Kupplung so kann auch die DTM Carbonkupplung Kräfte von bis zu 900 Nm übertragen. Das Gewicht? Gerade mal 3 kg! Eine Serienkupplung wiegt im direkten Vergleich (ausgelegt für das gleiche Drehmoment) das fünffache.

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Der kurze Besuch von ZF am Stand hat in Detroit hat sich für mich gelohnt, da ich gerne auch mal hinter die Kulissen blicke, gerne auch mal die Technik sehen und verstehen möchte und ich weiß, dass ohne pfiffige Zuliefer die Automobilhersteller längst nicht so schön glänzen könnten.

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Leider war die Zeit in Detroit für mich dieses mal sehr knapp, dennoch habe ich ein paar der Messehighlights selbst entdecken und sehen können. Bei einigen hatte auch ZF die Finger mit im Spiel, in den passenden Beiträgen informieren euch Infoboxen über die jeweilige Technik. ZF selbst hat auf der eigenen Webseite allerdings auch noch mal eine tolle Zusammenstellung – was – in welchem Fahrzeug verbaut ist.

Kommen wir nun zu meinen NAIAS 2014 Beiträgen – powered by ZF:

Soll ich euch noch ein kleines Geheimnis verraten? Selbst der Entwicklungsträger den ich gestern selbst bewegen durfte hat ZF Technik unter der Karosserie versteckt. Beim Fahrwerk vertraut Daimler auf den Zulieferer, der übrigens zu den zehn größten Unternehmen in der Branche gehört.